Hier kommen Menschen zu Wort, die sich sexuell zu Kindern und/oder frühpubertären Jugendlichen hingezogen fühlen. Sämtliche Zitate stammen von Menschen, die eine Therapie im Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ absolviert haben oder sich zum Zeitpunkt der Interviews in Therapie befanden. Sie sprechen über ihre Erfahrungen und geben weiter, wie sie lernen bzw. gelernt haben, mit ihrer sexuellen Präferenz und ihren Fantasien zu leben.
Mit 15 oder 16 habe ich gemerkt, dass ich mich Jüngeren zugewandt fühle – ein eigenartiges Gefühl, weil man normalerweise eher die Gleichaltrigen interessant finden sollte. Zu dem Zeitpunkt fand ich aber die zehn- oder zwölfjährigen Mädchen interessanter. In dem Alter mit 15 ist das ja noch okay, aber ich fand es komisch. Dann habe ich es verdrängt. Als es mit 18 oder 19 immer noch so war, dass Jüngere für mich interessanter waren, habe ich angefangen, mir ernsthaft Gedanken zu machen. Bis Mitte 20 hatte ich immer das Gefühl, okay, das kriege ich schon irgendwie in den Griff.
Manuel, 33, Informatiker
Als sich meine Freunde, im Gegensatz zu mir, für gleichaltrige Mädchen interessiert haben, wurde mir klar, dass ich anders bin, konnte es aber noch nicht richtig einordnen. Mitteilen konnte ich mich niemandem, die Angst davor war einfach zu groß. So habe ich mich immer versteckt und bin unangenehmen Fragen ausgewichen.
Alex, 24, Student
Es war irritierend, und ich fühlte mich nicht ganz normal, habe das aber immer zur Seite gedrängt und dachte, das ist vielleicht nur so eine Phase, die ich durchlebe und dass sich das später noch mal ändern wird.
Paul, 60, Verkäufer
Das erste Mal habe ich ungefähr im Alter von 24 Jahren gemerkt, dass ich mich sexuell zu Kindern hingezogen fühle. Das war ein Sommertag.